Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Geismar,
wenn ich schlafe, dann schnarche ich. Bin ich deswegen eine Schnarchnase? Wenn ich schlafe, dann träume ich. Bin ich deswegen ein Traumtänzer? Urteilen Sie selbst – ich schildere Ihnen eine meiner Traumnächte. An einem Sommertag, in herrlichstem Sonnenschein, schlenderte ich durch das Altdorf von Geismar. Von der Teichstraße kommend, vorbei an der neu gestalteten Grünfläche an der Ecke Hauptstraße – Kiesseestraße, ging ich zum sanierten Verwaltungsgebäude. Mit neuem Dach, wärmeisoliert, und mit neuer Elektroinstallation war nun genug Platz für die Bibliothek und die modernen Arbeitsplätze der Verwaltungsstelle.
Der renovierte Saal mit seiner modernisierten Bühne war durch einen gläsernen Außenaufzug barrierefrei erreichbar. Daneben stand das neue Domizil der Feuerwehr: eine große Fahrzeughalle mit schmuckem Anbau und ausreichend Platz für Material und Personal. Auf meinem Weg zur Tränke kam ich an einer sprudelnden Quelle, dem Backborn, vorbei und sah das Wasser in einem kleinen Graben neben der Straße hinabspringen. Früher war die Quelle überbaut und das Wasser rauschte unter einem Kanaldeckel auf der Kreuzung Mitteldorfstraße und Bäckergasse durch die Kanalisation. Vor der Tränke gab es keine Straße mehr: Fußweg und Fahrbahn waren zu einem verkehrsberuhigten Bereich aufgepflastert. Auf Bänken saßen Eltern, die ihren Kindern beim Spielen im Wasser der Tränke zuschauten. Das Wasser verschwand nicht nach wenigen Metern in einem Gully, sondern wurde in einer Rinne die Straße „Am Kolke“ hinabgeführt. Wenn mal ein Auto kam, fuhr es vorsichtig im Schritttempo vorbei.
In der Karl-Methe-Straße kam ich an neuen Wohn- und Geschäftsgebäuden vorbei, die sich gut in das Straßenbild einfügten. Mit ihren drei oder vier Stockwerken schienen sie mir auch nicht zu hoch zu sein. Der alte Parkplatz für das Einkaufszentrum war nicht verschwunden, aber er war durch Bäume und Grünanlagen einladend gegliedert und durch eine schöne Hecke mit Bäumen zur Straße hin eingefasst. Zufrieden betrachtete der Ortsbürgermeister das neue Altdorf – doch dann kam Herr Schmetz und der Traum wurde zum Albtraum: Herr Schmetz, der Kämmerer der Stadt, präsentierte mir, diabolisch lachend, die Rechnung für die Umbauten: Eine Zahl mit vielen Nullen vor dem Komma – schwindelerregend – stand auf dem Papier! Mir brach der Schweiß aus; ich schlachtete mein Sparschwein: 67,45 €! Das reicht für die vier Saiten meines E-Basses, aber nicht für den Umbau von Geismar! Die horrenden Kosten klingelten in meinen Ohren. Zum Glück war es der Wecker, der da klingelte und mir so meine Basssaiten rettete.
Träume sind doch nur Schäume! Sind Träume wirklich nur Schäume? Mitnichten! Die Grünfläche an der Hauptstraße wird umgestaltet. Nach dem Ortsratsbeschluss, die Materialkosten dafür zu übernehmen, machten sich die Auszubildenden der Stadt ans Werk. Die alten Schwellen wurden entfernt und durch Einfassungen aus Sandstein ersetzt.
Die Sitzflächen aus Holz auf den Steinen sind auch schon da. Bodendecker und zwei Bäume sind gepflanzt worden. Der Rest wird Im Frühjahr 2023 fertiggestellt werden. Die Feuerwehr Geismar steht auf Platz 1 des Feuerwehrbedarfsplans. Es gibt erste Überlegungen und Planungen für einen Neubau für unsere Feuerwehr. Bei dieser Gelegenheit wird geprüft, wie das Verwaltungsgebäude in der Kerllsgasse saniert werden kann. Und das Beste: Nicht der Ortsbürgermeister, sondern die Stadtkasse muss zahlen! Auch mit der Planung des Neubaus „Nahversorgungszentrum Karl-Methe-Straße“ geht es weiter. Wie in der Ortsratssitzung versprochen, wird es zunächst einen BürgerInnen- Workshop dazu geben. Als Termin steht Mittwoch, der 22.3.23, im Raum.
Ein zweiter Workshop soll im August 2023 folgen. Leider wird man sich zur Teilnahme am Workshop anmelden müssen. Eine E-Mail-Adresse und ein QR-Code werden noch veröffentlicht werden. Deswegen bitte ich alle Interessent*innen, regelmäßig auf der Homepage der Stadt Göttingenhttps//www.Goettingen.de nachzuschauen. Ich hoffe auf eine breite Beteiligung aus Ihren Reihen. Nur so können Ihre Bedenken, Wünsche und Vorstellungen einfließen. Und das mit der Quelle und dem Wasser? Wohl doch nur Träume – 67,45 € reichen eben nicht.
Bleiben Sie gesund und vielleicht treffen wir uns ja an der Tränke und träumen gemeinsam.
Ihr Uwe Löding