Die Beschleunigung der Verwaltung durch stochastische Arbeitsverringerung
-Ein wissenschaftlich fundierter Vorschlag für Leute mit Köpfchen-
Viele Verwaltungen haben unter der Corona-Pandemie gelitten und mussten ihre Arbeit nahezu einstellen. Diese Situation hat sich deutlich verbessert, aber nun wirkt sich der Fachkräftemangel massiv auf die Arbeit der Verwaltung aus. Während die einen lange Warte- und Bearbeitungszeiten beklagen, leiden die anderen unter einer zunehmenden Überlastung. Deswegen ist folgendes Verfahren auf stochastischer Basis entwickelt und zur Überprüfung eingereicht worden
Der Zugang zur Verwaltung wird durch Vergabe eines QR-Codes so geregelt, dass eine Person das Gebäude nur einmal am Tag betreten werden kann. Ein unmittelbares Weitergehen im Foyer wird durch eine leicht umzubauende Wand aus z. B. Spanplatten verhindert. In der Wand befinden sich zwei Türen, die, sind sie durchschritten, ein Zurück verhindern. Hinter jeder Tür wird ein Flur aufgebaut. Der eine Flur führt in einen Wartebereich (oder gleich zum Hinterausgang), der andere in die Verwaltung zu den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern. Gemäß des Gesetzes der großen Zahlen von Jakob Bernoulli ist eine Halbierung der Arbeitsbelastung und damit eine Beschleunigung der Verwaltungsvorgänge zu erwarten
Der Vorschlag ist auf allen Ebenen intensiv geprüft worden. Am Ende hat ihn das Bundesbauministerium (BMWSB) mit folgender Begründung abgelehnt: „Nach § 1024 Abs. 2 Ziff. 10 der Richtlinien über den Bau und Betrieb von Verwaltungsgebäuden muss jede Tür mit einem Schild versehen sein, das Auskunft über den Zweck des Raumes bzw. das Ziel des Flures gibt. Daher ist das Verfahren unzulässig, es sei denn, man lässt die Türen fort oder beschriftet sie mit „Wartebereich“ bzw. „Verwaltungsbereich“.
Angesichts des Vorschlages des BMWSB kamen den Entwicklern des Verfahrens starke Bedenken, ob mit der vorgeschlagenen Beschilderung das Verfahren wirklich noch funktioniert. Deswegen wurden Experten für Formular- und Türschildtexte herangezogen Sie entwarfen zwei neue Schilder:
Leider regte sich im BMWSB erneut Widerstand: zwar hätten die Türen nun Schilder, aber der Zweck bzw.das Ziel erschlössen sich trotzdem nicht. Mit einem dritten Schild zwischen den Türen wurde dem Einwand abgeholfen. Jetzt prangt dort der Hinweis:
Das BMSWB hat auf die neuerliche, tiefgreifende Verbesserung noch nicht reagiert. Hinter vorgehaltener Hand heißt es aus informierten Kreisen, das Ministerium wolle sich mit einer falschen Antwort keine Blöße geben. Es ließe bei allen 1.500 Bedienstete mit einem Fragebogen die richtige Tür zum Verwaltungsbereich ermitteln.
Sie haben doch schon herausgefunden, durch welche Tür Sie schreiten müssen, um zum „Amt“ zu gelangen!
Sollten wir uns einmal am Hinterausgang des Rathauses treffen, könnten Sie mir ja die richtige Tür verraten.